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Sonntag, 24. Mai 2015

Tour zum Green Canyon

Für die private Tour zahlten wir 600.000 Rupien.

Was ich vorher wusste: Auf dieser Tour wird man nass! Wir hatten also Kleidung zum Wechseln mit.

Da wir unseren Fahrer schon informiert hatten, dass wir Kokosnussplantagen und Palmzuckerproduktion kennen, war unser erster Halt auf dem Weg zum Green Canyon ein Wayang. Dort werden die Puppen, wie es in Südjava Tradition ist, noch von Hand aus Akazienholz geschnitzt. In anderen Landesteilen werden die Puppen aus Leder gefertigt oder sogar aus Papier.

Der Künstler war mit Leib und Seele und viel Humor dabei, er gab uns eine kleine Privatvorstellung und ich durfte auch mal versuchen, eine der Stabpuppen zu bewegen. Es ist viel schwieriger als es aussieht!

Danach stoppten wir am Batu Hiu, dem Haifischtor. Dieser Strand soll ein Paradies für Surfer sein, aber weit und breit waren keine zu sehen. Aber die Aussicht war traumhaft! Hier besuchten wir auch eine private Einrichtung, die sich dem Schutz der Meeresschildkröten widmet. Die Schildkröteneier werden ausgebrütet, die Babys groß gezogen und, wenn sie alt genug sind, wieder ins Meer entlassen. Leider haben wir das Schlüpfen der Schildkrötenbabys um einen Tag verpasst!

Und dann stiegen wir in Kertayasa vom Auto um aufs Boot. Eigentlich heißt der Green Canyon "Cukang Taneuh", Cukang-Landbrücke, denn es gibt eine natürliche Landbrücke über den Fluss Cukang, die von den Bauern benutzt wird. In den 90ern soll ein Franzose wohl den Namen "Green Canyon" geprägt haben. Die Bootsfahrt zum Green Canyon dauerte eine knappe halbe Stunde. Die Landschaft ist satt-grün, ebenso das Wasser des Flusses. Der Canyon ist eine Landschaft der besonderen Art: Felszungen erstrecken sich in den Himmel oder scheinen aus dem Himmel zu wachsen. Überall an den Wänden rieselt das Wasser herab und von der Decke tropft es mal mehr, mal weniger stark. Ja, man wird nass!

Eigentlich wollten wir ja "nur gucken", aber dann konnte ich nicht widerstehen: Ich zahlte noch einmal extra für ein Bad im Fluss. Entlang eines Seiles hangelte ich mich hinter dem Guide um die Flussbiegung herum, um dort noch einen viel eindrucksvolleren Blick ins Innere des Canyons zu werfen bzw. die Landbrücke beim Blick nach hinten wirklich zu erkennen. Erst wollte der Guide 100.000 Rupien dafür haben, hat sich dann aber auf 50.000 runter handeln lassen. Die haben sich wirklich gelohnt!

Auf dem Rückweg fuhren wir noch durch ein kleines Dorf. Dafür zahlt man auf Java eine Art Wegzoll. In ganz Indonesien kommt so etwas immer wieder vor, richtig verstanden habe ich das Prinzip aber nicht. Dann machten wir noch einen Stopp an einer Bambusbrücke. Auch hier wurde Wegzoll für das Überqueren fällig! (2.000 Rupien)

Wenig aufregend fanden wir dann den letzten Ort, den wir auf unserer Tour besuchten: Das Green Valley. Auf dem Fluss, der hier fließt, wird gerne geraftet. Da wir heute aber schon einmal nass geworden waren, haben wir darauf verzichtet :-) Dann wurde es doch noch aufregend: Ich entdeckte eine Giftschlange, die aber sofort wieder in den Baumwurzeln verschwand.

Samstag, 23. Mai 2015

Pangandaran

Pangandaran ist ein Bade- und Fischerort an der Südküste Javas. Hier waren außer uns dann auch noch ein paar andere "weiße" Touristen unterwegs. Wohlgemerkt: Wir reisten außerhalb der Saison, wie es während der Saison ausschaut, kann ich nicht beurteilen. Generell hatte ich aber den Eindruck, dass Java touristisch noch nicht wirklich erschlossen ist. So gab es z.B. auch nirgendwo irgendwelche Beschreibungen / Hinweisschilder bei Sehenswürdigkeiten in Englisch. (Das änderte sich dann erst in Borobudur.)

Wir wohnten in Pangandaran im The Arnawa Hotel. Das Hotel liegt nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt und ist ein wenig in die Jahre gekommen, aber alles in allem okay. Das Frühstück war allerdings ziemlich dürftig!

Überhaupt war Essen in Pangandaran nicht einfach. Es gab außerhalb der Hotels kaum Restaurants (vielleicht ist das in der Saison ja anders) und das Essen in unserem Hotel war nur mittelmäßig.

Sehr gute Erfahrungen haben wir mit dem Reisebüro "Pangandaran Wave" gegenüber vom Hotel gemacht, ca. 100 m in Richtung Strand: Die Fahrt mit Asek zum Green Canyon und am nächsten Tag nach Baturraden war sehr angenehm. Er erwies sich als ortskundig und hilfsbereit. Und dann zeigte sich mal wieder, wie klein die Welt doch ist: Aseks Tochter Diju arbeitet in einem Restaurant auf Koh Lanta am Klong Dao.

Neben dem Green Canyon wird in den Reiseführern als sehenswert auch der Nationalpark im Süden der Halbinsel erwähnt. Aber wieder einmal reichte unsere Zeit nicht, um auch den Park zu besuchen. Wie gesagt: Ich hatte mich vollständig verkalkuliert, was die Reisezeiten in Java anbelangt, deshalb mussten wir bei unserem Besichtigungsprogramm Prioritäten setzen.

Freitag, 22. Mai 2015

Unterwegs nach Pangandaran

Es ging weiter nach Pangandaran. Entfernung: 250 km, Fahrtzeit: 8 Stunden.

Wir hatten einen Zwischenstopp in Leles (Candi Cangkuang) geplant, da das quasi auf dem Weg liegt. Statt der zunächst verlangten 900.000 Rupien für den privaten Transport zahlten wir deshalb noch 50.000 Rupien extra.

Leles ist ein Hindutempel, der auf einer kleinen Insel liegt. Nachdem wir die 5.000 Rupien Eintrittsgebühr gezahlt hatten, gingen wir zum Bootssteg. Dort erwartete uns eine böse Überraschung: Man wollte uns nicht für weitere 5.000 Rupien mit den dort wartenden Einheimischen übersetzen, sondern man bestand darauf, dass wir für 80.000 Rupien ein eigenes Boot charterten. Aus Prinzip haben wir uns geweigert, das zu tun!